Die Familie Colloredo-Mannsfeld hat ihre Heimat und ihren Besitz seit dem 30jährigen Krieg in Böhmen. Der Besitz konzentriert sich um den Hauptsitz des Geschlechts in Opočno (Nordböhmen). Vermehrt wurde dieser sowohl durch Heirat (Dobříš in Mittelböhmen) als auch durch Ankauf (Zbiroh in Westböhmen).
Im Zweiten Weltkrieg wurde das Eigentum der Familie konfisziert, einschließlich der Schlösser Zbiroh und Opočno und weiterer Besitztümer. Schloss Dobříš diente sogar als Stützpunkt des SS-Stabes, und ein Teil des schlosseigenen Mobiliars wurde gestohlen.
HERRSCHAFTSGUT ZBIROH
Die Familie Colloredo-Mannsfeld kaufte das Herrschaftsgut Zbiroh im Jahr 1879 bei einer Auktion von der Wiener Hypothekenbank, welche der größte Gläubiger des bankrotten Unternehmers Dr. Strousberg war. Sie investierte erhebliche finanzielle Mittel, wechselte das Personal des Gutes aus und trug zu einer wesentlichen Verbesserung seines Zustands bei.
Nach dem Ende des Krieges übernahm Herr Jeroným Colloredo-Mannsfeld sein Eigentum zurück und wirtschaftete hier bis zur Verstaatlichung im Jahr 1948.
Während der Jahre 1948 bis 1992 stellte der Staat die Bewirtschaftung dieses Eigentums mittels der Unternehmen der Staatswälder, der Staatsfischereien und landwirtschaftlicher Genossenschaften siche. Nach seinem Tod im Jahr 1998 wurde Dipl.-Ing. Jerome Colloredo-Mannsfeld, sein Neffe und testamentarischer Erbe, zum neuen Eigentümer.
HERRSCHAFTSGUT DOBŘÍŠ
Der Teil der Besitztümer rund um Dobříš stellt das ursprüngliche Eigentum des Adelsgeschlechts dar. Im Jahr 1630 verkaufte die königliche Kammer das Herrschaftsgut Dobříš an den preußischen Grafen Bruno von Mannsfeld. 1771 wurde die Tochter von Heinrich Paul Franz Mannsfeld mit Franz Gundakar Colloredo verheiratet. Die Bedingung der Ehe war die Beibehaltung des Namens Mannsfeld im Nachnamen der Neuvermählten. Das Prädikat Colloredo-Mannsfeld wurde 1775 von Kaiserin Maria Theresia bestätigt. Der letzte Verwalter dieses Eigentums vor der Enteignung durch die Nazis im Jahr 1942 war Vikard Colloredo-Mannsfeld.
Die Restitutionsanforderungen auf das ehemalige Herrschaftsgut Dobříš wurden gemeinsam von Herrn Dipl. Ing. Jerome Colloredo-Mannsfeld und Frau Kristina Colloredo-Mannsfeldová, der Besitzerin des ehemaligen Herrschaftsgutes Dobříš, geltend gemacht. Nach langwierigen Rechtsstreitigkeiten wurden die ersten Waldgrundstücke erst im Jahr 2002 herausgegeben. Im Jahr 2004 wurden die größten Waldflächen auf dem Katastergebiet der Stadt Dobříš herausgegeben und es entstanden zwei neue organisatorische Einheiten – die Forstbezirke Svatá Anna und Obora.
Bis zum Ende des Jahres 2005 stellte die Forst- und Teichverwaltung Zbiroh die Verwaltung des übergebenen Eigentums sicher. Durch Absprachen, die im Dezember 2005 zwischen beiden Miteigentümern geschlossen wurden, wurden die Wälder aufgeteilt. Seit dem 01.01.2006 wirtschaftet im Forstbezirk Svatá Anna die Wald- und Teichverwaltung Zbiroh, die am 1. April 2014 zur Gesellschaft Colloredo-Mannsfeld spol. s r.o. transformiert wurde und im Forstbezirk Obora die Forstverwaltung von Kristina Colloredo-Mannsfeld in Opočno.
Heute wirtschaften diese beiden Gesellschaften im Eigentum der Nachkommen zweier Linien des Adelsgeschlechts Colloredo-Mannsfeld unabhängig voneinander.